Dein Warenkorb ist gerade leer!
By
.
Neuer Sender, neue Show, neuer Moderator: die Live-Show „Xaviers Wunschkonzert“ auf Sky 1 feierte gestern in Mannheim Premiere – und wir waren vor Ort dabei.
Sing meinen Song, Tauschkonzerte – und nun „Xaviers Wunschkonzert“. So weit, so erwartbar. Mannheims aktuell wohl bekanntester Sohn geht nun als Host seiner ganz eigenen Show an den Start, und diese feierte gestern in Mannheim Premiere – und war dabei einem vergleichsweise „kleinen“ Publikum vorbehalten. Die Live-Sendung, die in der Manufaktur im Industriehafen stattfand, lief am Freitagabend zur Primetime exklusiv auf dem neuen Entertainmentkanal Sky 1, und auch vor Ort waren es kaum 100 Gäste, die der Premiere beiwohnen konnten.
Das Konzept ist schnell erklärt: Xavier und seine Gäste (Doro, Laith Al-Deen, Tom Gaebel, Tim Bendtzko) schickten im Vorfeld jeweils fünf Songs ins Rennen, aus denen das Publikum per Telefon auswählen konnte – und dann entschied meist Gastgeber Xavier Naidoo, wer den jeweiligen Song interpretieren soll – und am Ende wählt Publikum im Studio die beste Performance.
Quasi ein lustiger Singstarabend mit Freunden – mit dem feinen Unterschied des Talents der Sänger und der musikalischen Klasse der Live-Band „The Wright Thing“.
Und das klappt außerordentlich gut und macht überraschend viel Spaß. Dass Xavier Naidoo ein begnadeter Sänger ist, steht außer Frage. Gleichwohl musste man sich im Vorfeld etwas sorgen, dass in einer Show, die derart auf eine Person zugeschnitten ist, vielleicht ein wenig zu viel „Xavier“ drin ist – aber mitnichten. Der Mannheimer ist schon bevor die Show auf Sendung geht so entspannt und umgänglich wie selten – und gleichzeitig aufgeregt ob seiner neuen Rolle als Moderator, auch wenn Sky ihm die gut gelaunte und durch das Haifischbecken Bundesliga live-erprobte Esther Sedlaczek zur Seite gestellt hat.
Und so entwickelt sich in der Manufaktur über zweieinhalb Stunden eine Show, die zeigt, wie einfach gute Unterhaltung eigentlich ist. Natürlich kommen alle Naidoo-Fans voll auf ihre Kosten, aber es sind die Gäste, die aus dem Konzept eine gelungene Show machen. Die mir bis dato weitestgehend unbekannte Doro Pesch muss lange auf ihren ersten Auftritt warten, macht dann aber aus Laith Al-Deens „Was wenn alles gut wird“ eine echte Abrissbirne – wow. Ihren eigenen Song „Für Immer“ hingegen performen Xavier Naidoo und Laith Al-Deen im Duett – und das ist schlicht großartig und am Ende der fraglos verdiente Sieger beim Studiovoting.
Überhaupt: für mich ist Laith Al-Deen das wahre Highlight der Show. Gleich dreimal greift der Mannheimer zum Mikrofon – und weiß jedes Mal zu überzeugen. Diese tiefe, raumgreifende Stimme macht aus den Songs ganz eigene Versionen.
Etwas schwieriger hat es da Tom Gaebel, der lediglich ein Mal ans Mikro darf, und mit „Über den Wolken“ von Reinhard Mey einen etwas undankbaren Song zugesprochen bekommt.
Tim Bendtzko hingegen reisst das Publikum mit Matthias Reims „Verdammt ich lieb‘ Dich“ von den Stühlen.
Generell muss man konstatieren, dass die größte Schwäche der Show auch gleichzeitig deren größte Stärke ist: man merkt an vielen Stellen, dass die Künstler wirklich kaum Vorbereitungszeit hatten und durch die Entscheidungen des TV-Publikums und Showmasters Naidoo mehr oder weniger „ins kalte Wasser“ geworfen wurden. Das führte dann auch schon mal zu Textlücken, denn der Teleprompter gegenüber ausfiel. Doch genau das macht den Charme der Sendung aus. Man kann das wirkliche Talent der Gäste erkennen, die in diesem Rahmen ihre Komfortzone tausendfach geprobter Songs verlassen müssen. Das macht Spaß, auch weil die Band einen tollen Job macht und die Atmosphäre in der Manufaktur passt. Die sowieso schon wunderschöne Location wurde aufwendig in ein TV-Studio mit Wohnzimmercharme verwandelt, das richtig Gemütlichkeit ausstrahlte.
Ebenfalls sehr gelungen: die Einbindung der Anrufer, die per Skype-Call ins Studio geschaltet wurden – das machte Spaß und erzeugte zahlreiche unterhaltsame Augenblicke.
Ein gelungener Start also für „Xaviers Wunschkonzert“, das im April zum zweiten Mal auf Sendung gehen wird. Bis dahin verabschiedete sich Mannheims musikalischer Vertreter Nummer eins zum Ende der Show mit einem Duett. Fortsetzung folgt.
Schreibe einen Kommentar