Party zwischen Tag und Nacht.

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Das Zimmer launcht die Frühschicht – eine Party im zeitlichen Niemandsland des Tages.

Man muss sich Trends und Zeitgeist der Feiergemeinde zu Gemüte führen, um zu verstehen, was Mannheims Club für elektronische Tanzmusik, Das Zimmer, mit seinem neuen Format „Frühschicht“ ab November im Schilde führt. DAYDRINKING ist der „latest shit“ der Feiergemeinde, und ein Ende dieser Bewegung scheint nicht abzusehen, auch wenn die Tage jetzt doch merklich kühler und nasser werden.
Die Macher des Zimmers zeichnen ja vor allem auch für den populären Hafen49 verantwortlich, also die Location in der Mannheimat, die Daydrinking schon druckvoll zelebrierte, als den Anglizismus hierzulande noch niemand nutze – und da ist es nur konsequent, mal zu schauen, ob sich auch das Clubleben wieder früher in den Tag ziehen lässt – denn genau das ist das Ansinnen des neuen Frühschicht-Events, das am 9. November seine Premiere feiert.

Von 19.00 bis 22:30 Uhr öffnet der Club dann seine Türen zu ungewohnt früher Stunde. Musikalisch gibt es Elektronische Kost von Sasch BBC und Steffen Deux. Der Eintritt kostet im Vorverkauf 10 Euro.

Doch was ist von dem Versuch zu halten? Zur Einordnung sei gesagt, dass Feiern früher mal früher startete. Da muss man allerdings weit im Kalender rückwärts springen. In meinen Mannheimer Anfangstagen um 2005 war Samstagabend vor dem Zapatto ab 21:30 Uhr eine episch lange Schlange, und auf dem Schneckenhof war um 22 Uhr bereits Vollalarm. Der Trend, dass Clubs heute erst weit nach Mitternacht zum Leben erwachen, ist also keineswegs biblischen Alters – warum sollte sich das nicht also auch mal wieder drehen? Im Moment, so kommt es mir vor, sind wir im Clubleben in einer unheilvollen Übergangszeit, wahrscheinlich übernommen aus dem Arbeitsleben von Montag bis Freitag: später kommen, früher gehen.

Kann es also gelingen, das Feiern wieder weiter nach vorne im Tag zu verlagern? Ich denke, es ist auf jeden Fall einen ambitionierten Versuch wert, und an Events wie „Mama geht tanzen“ – zugegeben ein gänzlich anderes Format mit gänzlich anderer Zielgrupppe – das in vielen Städten in eben jenem Zeitfenster für „Full House“ im Club sorgt, nährt sich mein verhaltener Optimismus.

Und mal ganz ehrlich, die Vorteile des früheren Feierns liegen auf der Hand: früher hin, früher heim – und der nächste Tag ist nicht mehr so im Eimer wie er das traditionell heute ist – sofern man dann auch wirklich früher den Absprung schafft. Ansonsten, davor sei gewarnt, wird der Tag noch zäher als zuvor. Ich spreche aus Erfahrung.

Also, schauen wir mal was Das Zimmer zaubert mit der neuen Früschicht. Ich bin gespannt!

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