Der Hahn muss laufen.

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Das Brauquadrat: eigens gebraute Biere, regionales Essen, tolle Location – ein echtes Unikum.

Angeblich ist es 30 Jahre her, dass Mannheim ohne Mikrobrauerei mit eigenem Ausschank war, so erzählen es zumindest die Macher des Brauquadrats. Seit der Brauerei Habereckl gibt es in den Quadraten keine Bierproduktion mehr, aber das ist nun die Aufgabe des Brauquadradts, eben jener Mikrobrauerei, die diese Lücke nun schließt. Das Brauquadrat, der Name verrät es, ist eine Brauerei mitten in den Quadraten. Genauer gesagt im Quadrat R6, und wer da häufiger mal entlang geht, dem dürfte der groß angelegte Umbau in den letzten Jahren eigentlich nicht entgangen sein.

Und so erstrahlt das Brauquadrat in wahrhaft neuen Glanz. Eine großzügige, gleichermaßen stilvolle wie urig-gemütliche Erlebnisgastronomie wurde um die Mikrobrauerei gebaut, so dass man beim Verzehr der eigens handwerklich hergestellten Biere den Blick über die Brautanks, Schläuche und Anlagen schweifen lassen kann. Mit Ihrer Idee für das Brauquadrat haben die Macher Ben Herrmann und Ben Vivell ihre Leidenschaft für Bier in diesem gemeinsamen Mammutprojekt gebündelt. Der eine (Herrmann) betreibt den direkt benachbarten Craft Beer-Shop UpperGlass, der andere (Vivell) die Craft Beer-Bar Taproom im Jungbusch. Jetzt nun gemeinsame Sache im Zeichen des Bieres – und das Angebot kann sich sehen lassen. Braumeister Andreas Dietrich lässt in den Tanks verschiedene Craft Beer-Sorten entstehen, aber natürlich auch ein Pils sowie ein Helles. Vor allem letzteres, soviel verrät der Autor dieses Artikels stocknüchtern, hat es mir wirklich angetan.

Offen ist das Brauquadrat im Prinzip so richtig erst seit diesem Jahr, die Historie reicht aber über eine ausgedehnte Bauphase weit zurück. Das sieht man auch daran, dass das Kollaborationsprojekt „Brauquadrat“ schon 2020 den 5. Platz bei einem Gründerpreis des Sparkassenverbandes belegte.
Doch wie beim Bier gilt: Gutes brau(ch)t ein bisschen, und jetzt ist offen – und der Besuch lohnt sich.

In den Abendstunden strahlt das Brauquadrat durch die leicht diffuse Beleuchtung und das viele Metall der Tanks eine besondere Gemütlichkeit aus, und die Speisekarte macht die Auswahl schwer. Von den „Brauquadrat Brothäppchen“ in verschiedenster Ausführung über Brauhaus-Classics wie Schnitzel, Currywurst, Burger, Rumpsteak und Fleischkäse bis hin zu leichten, fleischlosen Gerichte wie Salaten und Pfannen-Rösti ist die Bandbreite groß genug, um zum Stammgast zu werden.
In der Küche wie im Brautank achten die Macher dabei auf die Qualität und Regionalität der verwendeten Produkte – das hat seinen Preis, schmeckt man aber auch. Und ganz ehrlich, dass das Bier, lokal produziert in Mannheim, nicht den Discounterkampfpreis eines Bitburgers toppt, fair enough.
Vielleicht das Highlight der Location sind dabei die Tische mit eigener, hochmoderner Zapfanlage. Bis zu zehn Bierliebhaber können sich rund um die Zapfhähne tummeln und – wie es der Titel des Artikels sagt – den Hahn laufen lassen. Es gibt dann die verschiedenen, handwerklichen Biere der eigenen Herstellung aus dem Tank direkt ins Glas, also ohne Umwege über Fass, Dose oder Flasche. Das macht Spaß und ist an Frische ebenfalls nicht zu toppen.
Und das Brauquadrat kann noch mehr: Als Location eignet es sich mit seinen vielen Sitzplätzen ideal für Firmenevents jeder Art an, und auch Biertastings samt Begleitung durch den Biersommelier Michael sind möglich wie Braukurse und Führungen durch die Brauerei.

Und für Freunde des Craft Beer gibt es am 21. Juni ein besonderes Schmankerl: Bobby, ein Braumeister der fast schon legendären Barrier Brewery aus New York, zelebriert im Brauquadrat ein sogenanntes „Tap Takeover“. Dabei braut er mit Braumeister Andi ein „Collaboration Sud“, außerdem hat er sechs seiner amerikanischen Spezialitäten dabei, die an diesem Tag im Brauquadrat exklusiv an den Hahn kommen. Für alle Craft Beer-Fans also fast ein Pflichttermin.

Bisher ist das Brauquadrat von Dienstag bis Samstag erst in den Abendstunden geöffnet, also ab 17 Uhr, doch in den nächsten Tagen führt das Team dann auch einen Mittagstisch ein, der mit vier Gerichten wechselnder Natur auch zum Pausenlunch lädt.

Und jetzt, ganz aktuell, bringt das Brauquadrat, natürlich zusammen, was zusammengehört, denn das Runde gehört ins Eckige und Fussball zum Bier. Ergo zeigt die Mikrobrauerei viele Spiele der Europameisterschaft, allen voran natürlich die Deutschland-Spiele, auf Großbildleinwand in stattlicher Dimension. Hier sei aber vorsorglich eine Reservierung entsprechender Plätze empfohlen, die über die Webseite des Brauquadrats problemlos möglich ist.

Wer also Lust auf Brauhauskultur in Reinform und handwerklich produzierte Biere aus dem Herzen Mannheims hat, dem sei ein Besuch im Brauquadrat wärmstens empfohlen.

Webseite des Brauquadrats
Instagram-Kanal des Brauquadrats

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