Winterlichter & die ersten Schatten

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Die Winterlichter im Luisenpark gehen in ihre dritte Saison, und nach den beiden Premieren sind die Erwartungen hoch. Vielleicht etwas zu hoch.

Was war das für ein Auftritt vor zwei Jahren: quasi aus dem „Nichts“ hauchten die Winterlichter dem sonst größtenteils im Winterschlaf befindlichen Luisenpark leuchtendes (Nacht-)Leben ein. Das zog allein 2015 23.000 Menschen an, die Wiederauflage 2016 wollten dann gar fast 35.000 Menschen sehen. Zu Recht, denn die Winterlichter sind in jeder Hinsicht eine Bereicherung: so lassen sie den Luisenpark in den optisch oftmals tristen Wintermonaten in einem kunterbunten Lichtermeer erstrahlen, dass mit unterschiedlichsten Lichteffekten verschiedene Bilder und Stimmungen kreiert – ein Besuchermagnet für Alt & Jung, frisch Verliebte wie auch Hobby- & Berufsfotografen – auch wir waren im vergangenen Jahr da und haben versucht, die besondere Atmosphäre einzufangen.

Umso größer war die Vorfreude auf die Neuauflage, die seit etwas mehr als einer Woche den Luisenpark allabendlich erhellt. Etwas zu groß vielleicht, zumindest „flasht“ der Rundgang durch den illuminierten Park nicht mehr so wie in den Vorjahren. Natürlich stellt sich nicht mehr der Überraschungseffekt aus dem Premierenjahr ein, und man kann auch nicht jedes Jahr das Rad neu erfinden – allerdings fehlt den Winterlichtern 2017 irgendwie ein bisschen Abwechslung, der Facettenreichtum. Gefühlt wandelt man durch ein größer gewordenes Meer an bunt angestrahlten Bäumen – ein Bild, das nach wie vor toll aussieht, aber nach drei Jahren Wiederholungstäter wenig überraschen dürfte. Wirklich raumgreifende und imposante Neuinstallationen, die neue optische Reize setzen, sind rar, das war in den Vorjahren anders – aber auch wesentlich einfacher.

Ein von innen beleuchtetes Wirrwarr aus Plastikrohren, fliegende Stühle in bunt, ein Meer leuchtender Plastikblumen, Spielwürfen, fluoreszierende Labyrinthe – es gab einfach immer viel Neues zu entdecken. Illuminator Wolfgang Flammersfeld verstand es, verschiedene Elemente und Absurditäten wie fliegende Betten in ein optisches Highlight zu verwandeln. Das kommt 2017 einfach ein bisschen zu kurz.
Was nicht heißen soll, dass sich der Besuch der Winterlichter nicht lohnt, das sollte man nicht falsch verstehen. Es ist immer noch ein optisches Highlight, wenn der dunkle Luisenpark in bunten Lichtern erstrahlt, der Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Aber „Stammgästen“ wie mir fehlt ein wenig die Innovation und das Spiel mit unterschiedlicheren Lichtformen und Objekten. Da wünscht man sich für die hoffentlich geplanten Winterlichter 2018 wieder etwas mehr Extravaganz und Hang zu neuen Farben & Formen.

Vielen Dank an Fotograf Thommy Mardo für die Bereitstellung der Fotos /// www.thommy-mardo.de


ALLES WAS WICHTIG IST
Winterlichter 2017
21. Januar – 26. Februar
täglich geöffnet, So. – Do. 18-21 Uhr, Fr. & Sa. 18-22 Uhr
Eintritt: 6,00 € / Jahreskarteninhaber & ermäßigt: 4,00 €
alle Informationen auf der Webseite des Luisenparks

 

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