Schlossfest. Weil ein Schloss ein Fest verdient.

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Feuerwerk-Foto

Am Samstag steigt das Mannheimer Schlossfest – zum elften Mal. Größtenteils kostenlos, beste Wetteraussichten – was will man mehr? 

Was früher, vor langer Zeit, als der Bachelor bestenfalls gut informierten Bildungsexperten und den visionären Programmplanern von RTL ein Begriff war, Rektorenball hieß, heißt heute Schlossfest. Seit 2003 findet das Fest unter dem neuen Namen jährlich statt, aber auch in dieser Zeit war es stetigem Wandel unterworfen.

Heute, 2014, kann man davon sprechen, dass das Mannheimer Schlossfest sein Konzept gefunden und umgesetzt hat – und so zu einer verlässlichen Komponente im Veranstaltungskalender der Quadratestadt geworden ist. Zum Einen ist es sicherlich gut, dass der Name Rektorenball Geschichte ist, das mutet doch ein wenig zu elitär und selbstbeweihräuchernd an, zum Anderen waren der studentische Kalender und das Schloss als Immobilie an sich in den vergangenen Jahren zu vielen Änderungen unterworfen, als dass sich ein fester Charakter des Schlossfestes wesentlich früher hätte herauskristallisieren können.

Seit einigen Jahren ist das Schlossfest an den Beginn des neuen Semesters im September geknüpft – und damit gleichzeitig die offizielle Begrüßung der neuen Erstsemester in Mannheim. Das macht Sinn und gibt dem Studienbeginn einen etwas würdigeren Rahmen, den ich mir zu meiner Zeit gerne gewünscht hätte. Da gingen alle Angebote von Fachschaften und AStA aus, die Uni hielt sich da noch dezent zurück.

Das Programm ist mittlerweile ein prall gefülltes Kunst- und Kulturfest, an dem sich etliche Kulturschaffende der Stadt beteiligen. An 25 Orten im ganzen Schloss ist Unterhaltung geboten – und das fast komplett kostenlos. Der Eintritt zum Schlossfest ist frei, vor allem der Kulturteil bis 1.00 Uhr mit Ausnahme der Begehung der Dachterrasse (3,00 Euro). Die beiden Parties, die später beginnen, sich aber bis 3.00 Uhr in die Nacht ziehen, kosten hingegen Eintritt (6,00 Euro VVK, 8,00 Euro AK). Im Schneckenhof, der studentischen Feierlocation schlechthin, präsentiert SWR3 sein Clubabend “goesClubbing”, im Kleinen Innenhof wartet auf Freunde elektronischer Musik ein echter Leckerbissen: Bunte Bummler. Mit den Eintrittsgeldern zu den beiden auch zeitlich abgegrenzten Parties sollen ein kleiner Teil der Kosten für das üppige Programm eingespielt werden. Nachvollziehbar, aber dennoch blicke ich mit ein wenig Wehmut zurück zu den Zeiten des Schlossfestes, als der Schneckenhof von Anfang an Bühne des Programms war mit Orchesterauftritten und anschließender Party – ganz kostenfrei für jedermann – ich hatte sogar selbst das Vergnügen, dort die Platten drehen zu dürfen.

2014 wird es zudem bunt und laut am Himmel: um 22.00 Uhr erleuchtet ein siebenminütiges Höhenfeuerwerk den Mannheimer Nachthimmel, bevor auf der großen Bühne im Ehrenhof dann das Mumuvitch Disco Orkestar zum finalen Konzert bläst – eines meiner absoluten Programmhighlights und eine Combo, die man sich unbedingt mal live anschauen sollte.

Lange Rede, kurzer Sinn: auch die elfte Auflage des Schlossfestes ist auf jeden Fall diesen Samstag der Place to be in Mannheim – und im Generellen eine echte Bereicherung für die Quadratestadt. Denn nachdem das Schloss nach umfangreichen Sanierungen und Renovierungen nun endlich nicht nur vorzeigbarer Barockzeuge ist, sondern auch Heimat einer hervorragenden und modernen Universität, darf ein dementsprechend würdiges Fest nicht fehlen.

Link zur Seite des Schlossfestes: www.uni-mannheim.de/schlossfest

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