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Es ist was im Busch. Ende Oktober feiert der beliebte „Nachwandel“ im Jungbusch seine mittlerweile elfte Auflage. Dabei steht der absolut begrüßenswerte Gedanke im Vordergrund, die zweitägige Veranstaltung noch mehr an ihren künstlerischen und kulturellen Wurzeln zu orientieren.
Was einst als kleines Künstlerfest im verrufenen Stadtteil begann, ist heute längt eine regionale Großveranstaltung. Mehr als 25.ooo Menschen fanden im vergangenen Jubiläumsjahr den Weg in den Jungbusch und wandelten an zwei Abenden auf den Straßen des Hafenviertels. Dieses Jahr ist es am 24. und 25. Oktober wieder soweit: der elfte Nachtwandel macht die mittlerweile ohnehin schon belebten Straßen des Jungbusch für ein Wochenende zu DEM Treffpunkt der Quadratestadt. Das Programm steht derweil noch nicht fest, die Bewerbungsfrist für Gestaltungsbeiträge läuft noch bis zum 8. September. Einen Punkt haben die Veranstalter aber schon vorab in den Vordergrund gestellt: der Nachtwandel soll seinen Wurzeln treu bleiben und den Fokus ganz klar auf Kunst und Kultur legen. Und das ist gut so!
Zum Einen ist es wohl so, dass die Stadt ihre Unterstützung vor allem an diesen lobens- und liebenswerten kulturellen Charakter der Veranstaltung knüpft, zum Anderen ist diese bewusste Identität des Nachtwandels das, was ihn von anderen Feieranlässen unterscheidet. Da tut man gut daran, die Kernzeit unverändert zu lassen: von 19.00 bis 0.00 Uhr gibt es Programm, danach ist offiziell Schluss. Anlässe, sich auf offener Straße zu lauter Musik zu betrinken, bietet der Veranstaltungskalender Mannheims zuhauf, und es ist gut so, dass die Veranstalter den mit den Besucherzahlen wachsenden Begehrlichkeiten von vornherein einen Riegel vorzuschieben. Mobile Bars unter freiem Himmel, am besten noch mit DJ-Beschallung sollten die Ausnahme bleiben, zumal die zunehmende Gastrodichte im Jungbusch dieses Feld mehr als ausreichend bestellt.
Der Reiz ist doch, dass man Künstler, Kunst und Orte kennen lernt, die einem im Alltag sonst verborgen bleiben. Diese Kombination aus mit viel Liebe zum Detail speziell an die Umgebung angepasster Kunst und dem Flanieren durch einen im Umbruch befindlichen Stadtteil ist das Alleinstellungsmerkmal des Nachtwandels. Ich bin mir nicht sicher, ob die Initiatoren vor elf Jahren schon wussten, das der Name immer besser zu Veranstaltung passen würde. Denn was wohl einst das Wandeln durch das Viertel meinte, ist heute auch programmatisch. Denn der Jungbusch wandelt sich schnell und nachhaltig, größtenteils ergebnisoffen. Und genau das ist spannend zu beobachten, und dazu trägt der Nachtwandel seinen immensen Teil bei.
Gerade aber weil der Jungbusch mehr und mehr zum jugendlichen Ausgehviertel wird, ist es wichtig, dass der Nachtwandel diesem Trend nicht blind folgt, sondern seine eigene Identität beibehält. An einheitsbreiförmiger Kommerzialisierung sind schon viele einst coole Projekte langfristig zu Grunde gegangen.
In diesem Sinne kann sich Mannheim auf den Beginn der zweiten Dekade des Nachtwandels freuen. Am 24. und 25. Oktober im Jungbusch.
Alle Infos dazu auf www.nachtwandel-im-jungbusch.de
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